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3. Stand des Projektes Mit Vertretern der Elternverbände, Lehrer,
der Wirtschaft aus Mailand, Lyon und Barcelona und natürlich auch
mit Mitgliedern des Elternvereins Baden-Württemberg startete das von
mir initiierte Projekt EULE (Erziehen und Lernen in Europa) im Rahmen
des "Europäischen Jahres für Lebensbegleitendes Lernen 1996".
Seit November 1996 sind die Informationen zu
unserem EULE-Projekt über das Datennetz zugänglich. Noch allerdings
befinden sich unsere Internetseiten in der Aufbauphase. Damit sie
ihren Nutzen erbringen, müssen die zwei nächsten Projektziele geschafft
werden: Unser Projekt lebt vom Erfahrungsaustausch. Das EULE-Internetangebot ist der Treffpunkt für Projektbeteiligte und Interessierte. Bitte nutzen Sie unsere E-Mail-Box, geben Sie uns Anregungen. Teilen Sie uns Ihre E-Mail-Adresse mit, damit wir Sie direkt mit Nachrichten versorgen können.
Der Projektschwerpunnkt liegt 1998 auf der naturwissenschaftlichen Bildung im europäischen Vergleich, wobei nicht nur Ländervergleiche bezüglich des naturwissenschaftlichen Unterrichts an den Schulen angestellt werden, sondern auch die Mitwirkung der Eltern verglichen wird. Der 1. Workshop fand am 4. Mai 1998 zum Thema "Ein Vergleich natturwissenschaftlicher Bildung in den Schulen der Lombardei, Katalonien, Rhônes-Alpes und Baden-Württemberg" im Landtag von Baden-Württemberg in Stuttgart statt. Diskutiert wurden neben den Gegebenheiten in den einzelnen Ländern, Tendenzen in Deutschland innerhalb der Koedukation im naturwissenschaftlichen Unterricht. So ergeben Studien, daß die unterschiedliche Beachtung von Mädchen und Jungen im Unterricht zu einem negativen Selbstwertgefühl und einer ebensolchen Leistungswahrnehmung der Mädchen führt. Mädchen erzielen in naturwissenschaftlichen Fächern durchweg bessere Ergebnisse, wenn sie seperat von Jungen unterrichtet werden. Um zu vermeiden, daß die Schule dazu beiträgt, Geschlechterhierarchien zu reproduzieren, sind Eltern und Lehrer zu erhöhter Sensibilität aufgerufen, sollen Mädchen gleiche berufliche Zugangschancen wie Jungen ermöglicht werden. Eine Möglichkeit, diese Tatsache zu verändern, ist zum Beispiel Unterrichtung in geschlechtergetrennten Gruppen (dies ist in Baden-Württemberg z.B. in den Klassn 5-6 und 9-11 in den Fächern Naturphänomene respektive im naturwissenschaftlichen Praktikum möglich). Eine Vertreterin von EIBE, der Europäischen Initiative der Biotechnologie-Erziehung, stellte neue Lehreinheiten vor, so z.B. die Mikrobiologie, Immunologie, traditionelle und Neue-Novel-Nahrung, Umwelt, die Dritte Welt, Gestern und Heute sind dabei einige der Themen des Spektrums der Lehreinheiten. Dabei liegt die Gewichtung auf der Berücksichtigung des vorhandenen Wissens bei Schülern bzw. auf der schülergerechten Wissensvermittlung der komplexen Materie. Die Lehreinheiten versuchen insbesondere Alltagsbezüge herzustellen und die Biotechnologie damit aus der theoretisch-abstrakten Ebene auf ein allgemeinverständliches Niveau zu transportieren. Versuchskästen und Rollenspiele sind nur ein Teil der dabei angewandten Methoden. Referenten aus Industrie und Wissenschaft zeigten verschiedene Definitionsmöglichkeiten des Begriffes Biotechnologie und die damit verbundenen Anwendungsbereiche. Welchen Vorteil die Gentechnologie der Landwirtschaft bringt und welche anderen Anwendungsbereiche der Gentechnik sich unterscheiden lassen, waren weitere Punkte der Referate. Ebenso wurden die unterschiedlichen Bestimmungen, denen die Gentechnik in all ihren Varianten unterliegt, beschrieben, europaweite Unterschiede im Bereich der freigesetzten Organismen aufgezeigt und ins Verhältnis zu den USA gesetzt. Dabei war es ein Anliegen der Vertreter der Industrie, die Möglichkeiten darzulegen, die die Gentechnik der Wirtschaft und der Wissenschaft eröffnet. Auch die zu erwartenden Entwicklungen in der Landwirtschaft wurden angesprochen, wobei Lösungsansätze aktueller Probleme der Landwirtschaft und damit der globalen Entwicklungs- und Ernährungsprobleme unserer Welt thematisiert wurden. Unumstritten machten die Referate aber vor allem eines deutlich: die allgemeine Unsicherheit und Ängste vor der Gentechnologie/Biotechnologie die in weiten Teilen der Bevölkerung, sei es in Deutschland oder im übrigen Europa, vorherrscht. Waren es 1994 laut Umfragen des Sample Institutes nur 41% der Deutschen der Gentechnologie gegenüber positiv eingestellt, so ergeben neueste Ergebnisse von 1998, daß die Akzeptanz für die Herstellung medizinischer Produkte in Deutschland positiv empfunden wird (Impfstoffe 63 % Pro), die Anwendung in der Landwirtschaft und im Breich der Tierlzüchtung aber nach wie vor negative Reaktionen hervorruft (Gentransfer bei Tieren 84% Contra). 67% aller Befragten gaben in einer Umfrage der Universität Gießen allerdings zu, ungenügend informiert zu sein. Dabei waren es nicht nur die Stimmen der anwesenden Eltern, die dies bekräftigten, Umfragen von dem Vertreter von Boehringer Mannheim dargestellt, beweisen, daß insbesondere Erwachsene kein Zutrauen in die Aussagen von Experten hätten, wobei die Begründungen im Ungewissen lagen. Die Furcht ist weniger faktisch untermauert, als emotional geschürt. Daher ist es von großer Bedeutung, Diskussionsforen, wie den EULE-Workshop zu ermöglichen, bei dem Vertreter aller Gruppierungen einen fruchtbaren Dialog führen können. Der 2. EULE-Workshop, der am 31. August 1998 in der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg stattfand befaßte sich mit dem Thema: "Mitwirkung der Eltern in der schulischen, naturwissenschaftlichen Bildung". Die Abschlußveranstaltung des EULE-Projekts
wird im am 11.-12. Dezember 1998 in Mannheim stattfinden. In diesem
Zusammenhang werden neue Partner aus Industrie und Wirtschaft gesucht,
die Interesse haben, das EULE-Projekt materiell und inhaltlich zu
unterstützen. Interessierte Personen und Institutionen wenden sich
bitte an das Büro des Elternvereins Baden-Württemberg e.V. in Boxberg,
Tel.: 07930/6497, Fax: 07930/8851 oder schreiben eine email an:
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